VON MATHIAS WEINZIERL
Die Bürgermeisterwahl 2026 in Kolbermoor könnte so spannend werden, wie schon lange nicht mehr: Denn nach Leonhard Sedlbauer (CSU) bewirbt sich mit Thomas Rothmayer (Parteifreie Kolbermoor) ein weiterer Kandidat um die Nachfolge von Peter Kloo (SPD). Und Rothmayer kennt sich im Rathaus bestens aus.
Will bei der Kommunalwahl am 8. März 2026 in Bayern in Kolbermoor als Bürgermeister gewählt werden: Thomas Rothmayer (rechts) von den Parteifreien Kolbermoor. Dieter Kannengießer (links), ebenfalls von den Parteifreien und Zweiter Bürgermeister Kolbermoors, beschreibt ihn als „äußerst qualifizierten Kandidaten“
Kolbermoor – Seit fast einem Vierteljahrhundert leitet Peter Kloo (SPD) als Bürgermeister von Kolbermoor maßgeblich die Geschicke der Stadt. Im kommenden Jahr endet diese Ära. Denn zu den Kommunalwahlen am 8. März 2026 wird der 62- Jährige nicht mehr antreten. Ein Kandidat, der den Sozialdemokraten beerben will, müsste im Falle seiner Wahl im Rathaus nur das Büro tauschen. Denn die Parteifreien Kolbermoor schicken Thomas Rothmayer (40), Leiter des Kolbermoorer Ordnungsamtes, ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Das gab die politische Gruppierung jetzt im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung bekannt.
Familie steht hinter dem Kandidaten
Erste Überlegungen, als Bürgermeister für Kolbermoor zu kandidieren, hatte Rothmayer bereits 2022. Nachdem ihn der Austausch mit dem Kreisverband der Parteifreien in seiner Absicht bestärkt hatte, galt es nun, seine Frau von dem Vorhaben zu überzeugen, denn, so Rothmayer: „Mir ist es sehr wichtig, dass die Familie da hinter mir steht.“
Auch die Parteifreien Kolbermoor zeigten sich vom Vorhaben ihres Mitglieds begeistert, wenngleich die Kandidatur noch in einem formellen Akt bei der Aufstellungsversammlung im Herbst bestätigt werden muss. Dass es dazu kommt, daran gibt es seitens der Parteifreien-Verantwortlichen aber keine Zweifel.
Zumal Rothmayer für Dieter Kannengießer von den Parteifreien, amtierender Zweiter Bürgermeister Kolbermoors, nicht nur ein aussichtsreicher, sondern ein „äußerst qualifizierter Kandidat“ für die Nachfolge von Peter Kloo sei. „Thomas Rothmayer bringt die fachliche und persönliche Reife für dieses Amt mit“, findet Kannengießer, der besonders hervorhebt, dass der 40-Jährige „als qualifizierter Mitarbeiter und Abteilungsleiter im Rathaus mit allen Themen der Stadt vertraut“ sei und zudem im „Mitarbeiterkreis geschätzt“ werde.
Doch nicht nur der berufliche Werdegang Rothmayers ist nach Einschätzung Kannengießers ein starkes Pfund beim Kampf um das Amt des Bürgermeisters. „Persönlich ist Rothmayer nicht nur in den Vereinen gut vernetzt, sondern auch als Familienvater mit vielen sozialen Belangen konfrontiert“, hebt der Zweite Bürgermeister, der die Geschicke der Stadt „in guten Händen“ wissen will, die Qualifikationen seines Parteifreunds hervor.
Zudem stellte er vor allem die Überparteilichkeit des Kandidaten heraus. Kannengießer: „Als parteifreier Bürgermeisterkandidat ist Thomas Rothmayer wohl ebenso für Anhänger von Parteien wählbar, da er sich auf die örtlichen Themen konzentriert.“ Daher hoffe er, dass der 40-Jährige „die notwendige Unterstützung aus der Bevölkerung“ erhalte.
Wichtiges Thema: sozialer Wohnungsbau
Doch was sieht der 40-Jäherige, der einen sechsjährigen Sohn hat, als dringendste Aufgabe im Falle seiner Wahl zum Rathauschef an? „Die vielen Anfragen von Kolbermoorern zu bezahlbaren Wohnungen zeigen mir, dass eine Umsetzung des sozialen Wohnungsbaus zeitnah realisiert werden muss“, findet Rothmayer, der zudem dem „Ausbau der Ganztagsbetreuung“ hohe Priorität beimisst.
Weitere Punkte, die der 40-Jährige auf der Agenda hat, sind die Entwicklung der städtischen gewerblichen Flächen, die Fortführung des Ingetrierten Städtebaulichen Konzepts (ISEK), Maßnahmen zum Wohle des Breitensports, der Klimaschutz sowie kulturelle Aufgaben, die aber alle „maßvoll zu priorisieren“ sind. Rothmayer weiter: „Diese Aufgaben gilt es unter Beachtung des gesellschaftlichen Wandels zu bewältigen.“ Mit dem Stadtrat strebt er, im Falle seiner Wahl, eine „sachorientierte Zusammenarbeit“ an.
„Ein lebenswertes Umfeld schaffen“
Rothmayer geht es nach eigenen Angaben vor allem darum, „als Motor“ seine Heimatstadt, in der er aufgewachsen ist und wo er „gerne“ lebt, weiterzuentwickeln. „Meine berufliche Erfahrung als Verwaltungsfachwirt und Amtsleiter im Rathaus kann hier sehr hilfreich sein, die Entwicklung der Stadt Kolbermoor auch weiterhin zukunftsorientiert zu gestalten“, glaubt der gelernte Banker, der ein ganz klares Ziel vor Augen hat: „Ich will für mein Kind ein lebenswertes Umfeld schaffen.“
Rothmayer wird bei der Kommunalwahl 2026 in Kolbermoor, bei der neben dem Bürgermeister auch der Stadtrat neu gewählt wird, unter anderem gegen Leonhard Sedlbauer (28) von der CSU antreten. Sedlbauer war bei der Kommunalwahl 2020 bereits angetreten, Amtsinhaber Peter Kloo aber unterlegen. Ob sich weitere Kandidaten um die Nachfolge Kloos bewerben, ist bislang noch offen.